Der Quartiersatlas möchte nicht verstanden werden als „Standardwerk“ der Heinsberger Quartiere; und das war’s. Dazu ist er zu unvollständig. Nein, er möchte verstanden werden als Aufruf. Als Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger, ihr Quartier und auch alle anderen zu verstehen, als Ganzes zu sehen und weiter an ihm zu arbeiten, allein und mit anderen zusammen.
Insoweit versteht sich der Quartiersatlas zunächst als ein Appell an jeden einzelnen, stets am Quartier zu arbeiten, um für sich persönlich mehr Glück und Zufriedenheit zu finden, allerdings auch um für die Gemeinschaft in jedem Quartier die Bedingungen hierfür zu schaffen. Vielleicht erarbeitet man für das Quartier Konzepte, die Stück für Stück abgearbeitet werden.
Der Quartiersatlas soll auch ein Appell an diejenigen sein, die mittelbar oder unmittelbar besondere Verantwortung für die Quartiere tragen. Dies sind die gewählten Vertreter im Rat, im Kreis-, Land und Bundestag und Personen in sonstigen Gremien. Dies sind darüber hinaus der Bürgermeister und die Stadtverwaltung, die in vielen Belangen für die Quartiere zuständig sind; auch die Geschäftswelt, vor dem Hintergrund, dass zwischen ihr und den Bewohnern aller Quartiere eine wechselseitige Abhängigkeit besteht.
Sicher ist es wichtig sein Geschäft und/oder die Kernstadt zu fördern. Sicherlich sind auch die Vorhaben in gerade Ihrem Quartier wichtig. Aber genau so wichtig sind die Belange in allen anderen Quartieren, seien sie auch noch so klein.
Insoweit soll der Quartiersatlas auch ein Appell sein, bei jeder Entscheidung, die ein Volksvertreter, die Verwaltung und ein Vertreter der Geschäftswelt trifft, die Quartiere als Ganzes zu sehen.
Das war und ist sicherlich auch das Ziel, das mit der Kommunalreform vor circa 50 Jahren verfolgt wurde, als viele kleine Gemeinden zum großen Ganzen zusammengeführt wurden. Aus dem Zusammenführen sollte ein Zusammenschweißen entstehen. Es sollte im Sinne eines jeden sein, zum Zwecke einer gleichen Entwicklung in allen Quartieren, von Ihnen entwickelte oder angestrebte Konzepte zur stetigen Weiterentwicklung zu fördern und ebenso stetig in allen Quartieren diese „abzuarbeiten“.
Dies weckt Synergieeffekte. Auch wenn ich dadurch mein konkretes Projekt in meinem Quartier langsamer umsetze, so werde ich entschädigt durch das, was im Ganzen entsteht. Im Ergebnis gewinnen alle: Die Bewohner des einzelnen Quartiers und die Bewohner aller Quartiere. Wo ich mich als Einheimischer im Quartier wohlfühle, fühlen sich auch meine Nachbarn/innen, Bewohner/innen der Nachbargemeinden und auch Menschen darüber hinaus (Touristen/Touristinnen) wohl.
Entwicklung und Design: MINKENBERG
